Sonntag, 28. November 2010

Schrumdirum 2011




In Moskau entsteht gerade ein neuer hübscher Zeichentrickfilm, der uns die Geschichte der Russlanddeutschen auf anschauliche und etwas "unorthodoxe" Weise näherbringen soll. In Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Moskau hat der Internationale Verband der deutschen Kultur (IVDK) die in russlanddeutschen Kreisen bekannte Comic-Figur namens Schrumdirum dazu animiert, in einer Moskauer Bildergallerie in oder durch die Geschichte der Deutschen in Russland zu stolpern. Mit ganz viel Spaß und einem Aha-Erlebnis nach dem anderen!

Im Jahr 2013 wird es 250 Jahre her sein, dass Katharina II. ihr Einladungsmanifest verbreitete und die ersten Siedler an die Wolga und später auch an den Dnjepr und wer weiß wohin sonst noch reisten. Eine lange Reise mit sehr schönen und furchtbar fatalen Folgen - Schrumdirum wird's uns zeigen! Aber, so die Macher dieses neuen Zeichentrickfilmes: Schrumdirum soll nicht Trübsal blasen. Die russlanddeutschen Zuschauer, vor allem auch die jüngeren, sollen sich besser mit ihrer Geschichte und ihrer ethnischen Gruppe identifizieren können. Und auch alle anderen sollen sich mit Vergnügen darüber informieren können, "wie die Deutschen nach Russland kamen" - so nämlich lautet der Arbeitstitel von diesem Multjik. Bin gespannt!

Siehe auch Ein Zeichentrickfilm erzählt über ein 250 Jahre altes Ereignis (bei rusdeutsch.eu) oder auch Schrumdirum bei YouTube.

Apropos: Der russische Wikipedia-Artikel zum Thema Zeichentrickfilm sagt u.a.: "Из западных мультфильмов, до сих пор выходящих в классическом рисованном виде, особо нужно выделить The Simpsons." Interessant dabei: Der Erfinder der Simpsons (Matt Groening) ist auch ein Russlanddeutscher! Seine Vorfahren (väterlicherseits) sind als Mennoniten nach Russland ausgewandert und später dann über Kanada in die USA...

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Fußball, Schmidtgal, Goal!



In einem Interview hat der russlanddeutsche Heinrich Schmidtgal mal gesagt, dass es seine Playstation war, mit der er zum ersten Mal zu Besuch in Kasachstan war. Damals virtuell. Inzwischen ganz real - als Mitglied der kasachischen Fußball-Nationalmannschaft, so wie auch sein Mitspieler Sergej Karimow , der ebenfalls Russlanddeutscher ist. Schon witzig, wie hübsch bunt und durcheinander unsere Fußballwelt ist. Mir gefällt es! Dass im deutschen Nationalteam Türken spielen, dass im "europäischen" (???) Kasachstan Deutsche bzw. Russlanddeutsche spielen. Das alles verbindet uns ein bisschen mehr und liefert einen sportlichen Beitrag zur weltweiten Integration von "Fremden". Schade, dass der russlanddeutsche Andreas Beck neulich bei der WM in Südafrika dann doch nicht dabei sein konnte. Und schade, dass Kasachstan 2012 wahrscheinlich nicht Europameister wird. Aber vielleicht hören wir den Namen Heinrich Schmidtgal ja trotzdem noch häufiger.

Andrej, davai!

Das Foto stammt aus einem Focus-Bericht.

Donnerstag, 13. Mai 2010

Ritas Leute, Lenas Opa



Ist der Großvater von Lena Meyer-Landrut Russlanddeutscher??? Das würde mir doch glatt gefallen! Passend zum Vatertag ist Lenas "Erzeuger" heute plötzlich in der Presse aufgetaucht und ich staunte nicht schlecht, als ich über ihn las, dass er früher hier bei mir um die Ecke auf dem Bielefelder Ratsgymnasium war, und dass wiederum sein Vater (Andreas Meyer-Landrut) in der Sowjetunion geboren und aufgewachsen ist - gleich bei uns um die Ecke in Tallinn!

Dieser Deutsch-Balte hat sich im Verlaufe seiner beachtlichen Diplomaten-Karriere anscheinend auch intensiv und nachhaltig für die Belange der Russlanddeutschen eingesetzt. In diesem Fall ist seine charmante und talentierte Enkelin für mich auf jeden Fall auch eine Botschafterin für Russlanddeutsche und ich wünsche ihr jede Menge Spaß und Erfolg in Oslo beim Eurovision Song Contest 2010!

Lenas Opa gehört definitiv zu Ritas Leuten!

Zum Foto oben: Das war im Sommer 2005 vor unserem Ex-Haus in Maetaguse in Estland. Auf dem Bild sind meine Brüder Jascha und Hans mit unseren ehemaligen Nachbarn Hindreus...

Hier noch ein interessanter Lesetipp - Lenas Opa hat's geschrieben: „С Богом! И оденься потеплее!“ – Моя дипломатическая миссия в России. Международные отношения, Москва 2005 (ISBN 5-7133-1248-8)

Samstag, 17. April 2010

Pekuniäres aus Potsdam



Inzwischen fand die 16. Sitzung der
Deutsch-Russischen Regierungskommission für die Angelegenheiten der Russlanddeutschen statt. Vertreter der russischen und der deutschen Regierung sowie Vertreter verschiedener russlanddeutscher Organisationen aus Deutschland und Russland trafen sich diese Woche in Potsdam und schnürten ein Förderpaket von ca. 10 Mio. Euro zur "Stabilisierung der Lebens-und Zukunftsperspektiven" der Russlanddeutschen in Russland. Mehr dazu in der Pressemitteilung des BMI:

Bei der diesjährigen Zusammenkunft der Deutsch-Russischen Regierungskommission vom 14. bis 16. April 2010 in Potsdam wurden umfangreiche Fördermaßnahmen für die Russlanddeutschen in der Russischen Föderation vereinbart. Dies verkündeten die beiden Co-Vorsitzenden der Kommission, der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten und Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, Dr. Christoph Bergner, und der stellvertretende Minister für Regionalentwicklung der Russischen Föderation, Maxim A. Trawnikow, am Freitag in Potsdam.

Siehe gesamte Pressemitteilung des BMI zum Treffen in Potsdam.

Das Foto oben zeigt Maxim A. Trawnikow (rechts) und Dr. Christoph Bergner bei der Unterzeichnung des aktuellen Förderabkommens. Dieser Schnappschuss stammt von Elena Bechtold, der Vorsitzenden des JSDR.